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Die Wahrheit über Zucker: Wie schädlich ist er wirklich?

Zucker: Täglicher Genuss oder unbemerkte Gefahr?

Ein Müsli am Morgen, ein Smoothie zwischendurch, nachmittags ein Stück Kuchen und abends noch ein kleines Dessert – Zucker begleitet uns den ganzen Tag. Kein Wunder, denn er schmeckt gut und aktiviert unser Belohnungssystem im Gehirn. Allerdings essen die meisten von uns viel zu viel davon.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt höchstens 50 g Zucker pro Tag – das sind etwa 16 Zuckerwürfel. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät sogar dazu, den Konsum auf 25 g (8 Zuckerwürfel) zu senken. Tatsächlich liegt unser Durchschnittsverbrauch jedoch bei 90-100 g pro Tag. Ist das wirklich so schlimm? Sollte man Zucker komplett meiden oder ist das alles nur Panikmache?


Was ist Zucker eigentlich?

Zucker ist eine Form von Kohlenhydraten und damit eine wichtige Energiequelle. Doch nicht alle Kohlenhydrate sind gleich, es gibt:

  • Monosaccharide (Einfachzucker) wie Glukose und Fruktose
  • Disaccharide (Zweifachzucker) wie Haushaltszucker (Saccharose)
  • Polysaccharide (Mehrfachzucker) wie Stärke

Mehrfachzucker entstehen durch die Verknüpfung mehrerer Einfachzucker. Je komplexer ein Kohlenhydrat ist, also je länger die Ketten sind, umso langsamer wird Zucker in unsere Blutbahn abgegeben, da die Ketten erst wieder in Einfachzucker aufgespalten werden müssen.
Wenn wir von "Zucker" sprechen, meinen wir meist die Mono- und Disaccharide, also die schnell verdaulichen Zuckerarten, die unseren Blutzuckerspiegel rasant ansteigen lassen.


Warum essen wir so viel Zucker?

Der Grund, warum wir Zucker so schwer widerstehen können, liegt in unserer Evolution.
Früher hatten Menschen kaum Zugang zu Zucker – nur in Form von Früchten oder selten Honig. Der süße Geschmack signalisierte uns: ungiftig und energiereich!
Heute ist Zucker jedoch überall verfügbar, und unser Körper ist darauf programmiert, ihn zu lieben. Das Problem: Zucker sorgt für eine Dopaminausschüttung im Gehirn und aktiviert unser Belohnungssystem. Das führt dazu, dass wir immer mehr davon wollen.


Was macht Zucker mit unserem Körper?

Ein hoher Zuckerkonsum kann erhebliche Folgen haben:

  • Gewichtszunahme: Zucker liefert Kalorien, ohne zu sättigen – wir essen also oft mehr, als unser Körper braucht.
  • Insulinresistenz und Diabetes: Ständige Blutzuckerspitzen überfordern die Zellen. Sie reagieren immer weniger auf Insulin, wodurch das Risiko für Typ-2-Diabetes steigt.
  • Entzündungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Zucker fördert stille Entzündungen, die Bluthochdruck, Arteriosklerose und Herzinfarkte begünstigen.
  • Frühzeitige Hautalterung und Zellschäden: Zucker verbindet sich mit Proteinen und Fettmolekülen zu sogenannten AGEs (Advanced Glycation End Products), die nicht nur die Haut schneller altern lassen, sondern auch die Blutgefäße schädigen, das Nervensystem belasten und das Risiko für chronische Erkrankungen wie Alzheimer und Arteriosklerose erhöhen.
  • Erhöhtes Risiko für Depressionen und Demenz: Neue Studien zeigen, dass Zucker die Gehirnfunktion beeinträchtigen und Stimmungsschwankungen auslösen kann.
  • Schwaches Immunsystem: Ein hoher Blutzuckerspiegel kann die Immunabwehr schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen.
  • Zucker schädigt die Leber: Ein übermäßiger Konsum kann zu einer nicht-alkoholischen Fettleber führen, die langfristig schwerwiegende Folgen haben kann.
  • Karies: Zucker ist der Hauptnährstoff für schädliche Bakterien im Mund, die Säuren produzieren und den Zahnschmelz angreifen.


Sind Süßstoffe eine gesunde Alternative?

Künstliche Süßstoffe wie Aspartam, Sucralose oder Saccharin sind umstritten. Neuere Studien deuten darauf hin, dass sie das Mikrobiom beeinflussen und die Glukosetoleranz verschlechtern können.
Zuckeraustauschstoffe wie Xylit (Birkenzucker) und Erythrit galten lange als unbedenklich, doch es gibt Hinweise, dass sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen könnten.

Die sicherste Alternative scheint derzeit Stevia zu sein – aber auch hier fehlen langfristige Studien.

Man weiß inzwischen übrigens, dass alle Zuckerersatzstoffe inklusive Stevia zu höheren Blutzuckerspitzen in den darauffolgenden Mahlzeiten führen und die Gesamtkalorienaufnahme über den Tag sich durch den Konsum von Zuckerersatzstoffen nicht verringert. Also lieber bewusst und in Maßen Zucker konsumieren, als Süßstoffe nutzen und sich dadurch in falscher Sicherheit wiegen.


Ist Zuckerersatz wie Honig oder Agavendicksaft besser?

Viele glauben, dass Honig, Ahornsirup oder Kokosblütenzucker gesünder sind. Doch letztlich sind sie auch nur Zucker – mit minimal mehr Mineralstoffen, aber einer ähnlichen Wirkung auf den Blutzucker.
Das Beste ist, Zucker generell zu reduzieren – egal in welcher Form.


Was ist mit Obst?

Obst enthält natürlichen Zucker, aber auch viele Nährstoffe und Ballaststoffe, die den Blutzuckeranstieg verlangsamen. Daher gilt: ganze Früchte sind gesund! Problematisch sind eher Fruchtsäfte und Smoothies, da sie viele Kalorien liefern, ohne lange zu sättigen.


Wie kannst du deinen Zuckerkonsum reduzieren?

  1. Versteckten Zucker erkennen: Viele verarbeitete Produkte enthalten Zucker – oft unter Namen wie Glukosesirup, Dextrose oder Maltodextrin.
  2. Mehr Ballaststoffe essen: Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Gemüse helfen, den Blutzucker stabil zu halten.
  3. Auf gesüßte Getränke verzichten: Softdrinks und Fruchtsäfte sind wahre Zuckerfallen.
  4. Selbst kochen: So hast du die Kontrolle über die Zutaten.
  5. Schrittweise reduzieren: Der Geschmackssinn passt sich an – nach wenigen Wochen schmecken Lebensmittel auch mit weniger Zucker intensiv.
  6. Bewusst genießen: Zucker muss nicht komplett verbannt werden, aber ein bewusster Umgang hilft, Heißhunger zu vermeiden.
  7. Starte eine Zuckerfrei-Challenge: Ich persönlich starte mehrfach im Jahr eine Zuckerfrei-Challenge während der ich für eine oder mehrere Wochen auf Industriezucker verzichte um meinen Zuckerkonsum zu reduzieren und mich wieder mehr an eine natürliche Süße zu gewöhnen. Vielleicht ist das ja auch was für dich.


Wenn du mehr erfahren möchtest, schau dir doch auch gerne mein Youtube Video zum Thema Zucker an:


Die Wahrheit über Zucker






 
 
 
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