Ein Müsli am Morgen, ein Smoothie zwischendurch, nachmittags ein Stück Kuchen und abends noch ein kleines Dessert – Zucker begleitet uns den ganzen Tag. Kein Wunder, denn er schmeckt gut und aktiviert unser Belohnungssystem im Gehirn. Allerdings essen die meisten von uns viel zu viel davon.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt höchstens 50 g Zucker pro Tag – das sind etwa 16 Zuckerwürfel. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät sogar dazu, den Konsum auf 25 g (8 Zuckerwürfel) zu senken. Tatsächlich liegt unser Durchschnittsverbrauch jedoch bei 90-100 g pro Tag. Ist das wirklich so schlimm? Sollte man Zucker komplett meiden oder ist das alles nur Panikmache?
Zucker ist eine Form von Kohlenhydraten und damit eine wichtige Energiequelle. Doch nicht alle Kohlenhydrate sind gleich, es gibt:
Mehrfachzucker entstehen durch die Verknüpfung mehrerer Einfachzucker. Je komplexer ein Kohlenhydrat ist, also je länger die Ketten sind, umso langsamer wird Zucker in unsere Blutbahn abgegeben, da die Ketten erst wieder in Einfachzucker aufgespalten werden müssen.
Wenn wir von "Zucker" sprechen, meinen wir meist die Mono- und Disaccharide, also die schnell verdaulichen Zuckerarten, die unseren Blutzuckerspiegel rasant ansteigen lassen.
Der Grund, warum wir Zucker so schwer widerstehen können, liegt in unserer Evolution.
Früher hatten Menschen kaum Zugang zu Zucker – nur in Form von Früchten oder selten Honig. Der süße Geschmack signalisierte uns: ungiftig und energiereich!
Heute ist Zucker jedoch überall verfügbar, und unser Körper ist darauf programmiert, ihn zu lieben. Das Problem: Zucker sorgt für eine Dopaminausschüttung im Gehirn und aktiviert unser Belohnungssystem. Das führt dazu, dass wir immer mehr davon wollen.
Ein hoher Zuckerkonsum kann erhebliche Folgen haben:
Künstliche Süßstoffe wie Aspartam, Sucralose oder Saccharin sind umstritten. Neuere Studien deuten darauf hin, dass sie das Mikrobiom beeinflussen und die Glukosetoleranz verschlechtern können.
Zuckeraustauschstoffe wie Xylit (Birkenzucker) und Erythrit galten lange als unbedenklich, doch es gibt Hinweise, dass sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen könnten.
Die sicherste Alternative scheint derzeit Stevia zu sein – aber auch hier fehlen langfristige Studien.
Man weiß inzwischen übrigens, dass alle Zuckerersatzstoffe inklusive Stevia zu höheren Blutzuckerspitzen in den darauffolgenden Mahlzeiten führen und die Gesamtkalorienaufnahme über den Tag sich durch den Konsum von Zuckerersatzstoffen nicht verringert. Also lieber bewusst und in Maßen Zucker konsumieren, als Süßstoffe nutzen und sich dadurch in falscher Sicherheit wiegen.
Viele glauben, dass Honig, Ahornsirup oder Kokosblütenzucker gesünder sind. Doch letztlich sind sie auch nur Zucker – mit minimal mehr Mineralstoffen, aber einer ähnlichen Wirkung auf den Blutzucker.
Das Beste ist, Zucker generell zu reduzieren – egal in welcher Form.
Obst enthält natürlichen Zucker, aber auch viele Nährstoffe und Ballaststoffe, die den Blutzuckeranstieg verlangsamen. Daher gilt: ganze Früchte sind gesund! Problematisch sind eher Fruchtsäfte und Smoothies, da sie viele Kalorien liefern, ohne lange zu sättigen.
Wenn du mehr erfahren möchtest, schau dir doch auch gerne mein Youtube Video zum Thema Zucker an: